HBK Singen: Die Brückenpflege sorgt für einen optimalen Übergang ins häusliche Umfeld

30. Mai 2022

Brücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung

(Singen). Sie kümmern sich um schwerkranke Patienten mit einer Krebserkrankung und darum, dass es den Menschen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im heimischen Umfeld an nichts fehlt: Die Rede ist von den Mitarbeiterinnen der Brückenpflege am Klinikum Singen. Sie sind ein Teil vom Team des Onkologischen Zentrums Singen (II. Medizinische Klinik) und der onkologischen Ambulanz. Sie sind alle Pflegekräfte mit der Zusatzqualifikation „Palliative Care“. Im Klinikum Singen bilden Pia Bruttel, Petra Keller, Monika Müller und Carina Schneider die Brücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung und unterstützen die Patienten in medizinischer, pflegerischer, psychosozialer und spiritueller Sicht.

Die Brückenpflege ist deutschlandweit in Baden-Württemberg einzigartig, 21 Teams gibt es im Land. Entstanden ist sie vor über 30 Jahren auf Initiative von der mittlerweile verstorbenen Leiterin der Abteilung II der Medizinischen Klinik am Diakonieklinikum Stuttgart, Prof. Else Heidemann, aus der Erkenntnis heraus, dass für die optimale palliative Versorgung schwerstkrebskranker Menschen die Trennung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung überwunden werden muss, damit der Patient selber entscheiden kann, ob er lieber stationär oder im gewohnten häuslichen Umfeld, aber beides Mal bei hoher Qualität, betreut werden will.

Über ihr neues Fahrzeug, mit dem sie ihre betreuten Patienten zu Hause besuchen können, freuen sich (v.l.n.r.) Petra Keller, Pia Bruttel, Chefarzt Prof. Jan Harder, Monika Müller und Carina Schneider. Bild: Jagode

Die Brückenpflege ist Teil eines Betreuungsnetzwerks und hat die Entlassplanung, die Beratung und die psycho-soziale Begleitung zur Aufgabe. Es geht also zunächst im Krankenhaus darum, in Gesprächen mit dem Stationsarzt und Krankenpflegepersonal, dem Patienten und seinen Angehörigen und Bezugspersonen den Bedarf an Hilfe und Hilfsmitteln sowie die Wünsche und Möglichkeiten zu ermitteln und diese für die Zeit zu Hause zu organisieren und sicher zu stellen. Auch die Unterstützung beispielsweise bei der Antragstellung bei der Pflegeversicherung oder die Überleitung ins stationäre Hospiz gehören zu den Aufgaben. Ein besonderer Fokus liegt neben der medizinischen und pflegerischen Hilfe auf der psycho-sozialen sowie spirituellen Begleitung der schwerstkranken Menschen. Das bedeutet Zuhören und Dasein für die Patienten, Unterstützen bei der Krankheitsverarbeitung, Einbeziehung und Entlastung der Angehörigen oder Bezugspersonen in die Betreuung, Sterbebegleitung und Trauerarbeit – stets individuell auf die persönlichen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten abgestimmt.

So gehört nicht nur die Betreuung im Krankenhaus, sondern auch im häuslichen Umfeld zur Arbeit der Brückenpflegemitarbeiterinnen. Das bedeutet, dass sie die Patienten auch zu Hause besuchen – oft über einen längeren Zeitraum. Diese Besuche zu Hause werden nun erleichtert, denn die Brückenpflege hat ein neues Auto bekommen, das ausschließlich aus Werbeeinnahmen von örtlichen Unternehmen gesponsert wurde, freut sich Prof. Jan Harder, Chefarzt der II. Medizinischen Klinik und Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Singen. Er versteht dieses Sponsoring auch als Wertschätzung für die wichtige und zugleich wertvolle Arbeit der Brückenpflege.

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