GLKN "Im Gespräch"

"Das Spektrum soll erweitert werden"

Die neurochirurgische Versorgung im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz wird grundlegend neu aufgebaut. Prof. Dr. med. Sven Gläsker (49) ist der erste Chefarzt der neu gegründeten Sektion für Neurochirurgie am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen. Sie ist Teil der Klinik für Unfall- und Handchirurgie. Wir haben mit Herrn Gläsker über seinen Neubeginn und seine Pläne für die Zukunft gesprochen.

Herr Prof. Gläsker – wie war Ihr erster Arbeitstag. Sind Sie gut gestartet?
Ja, ich bin hier gut angekommen und allseits sehr herzlich empfangen worden. Ich habe die volle Unterstützung der ärztlichen Kollegen der Nachbarabteilungen sowie auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Berufsgruppen wie Pflege und Physiotherapie. Der Start fiel leicht, da mir ja bereits durch die frühere Tätigkeit in der Kooperationspraxis Bani viele Strukturen und Abläufe bekannt und vertraut. Durch meine neue Tätigkeit als Chefarzt lerne ich aber auch viele neue Strukturen und Bereiche des Klinikums kennen, das ist spannend und bereichernd.

Welche Aufgaben liegen jetzt vor Ihnen?
Die neue Etablierung neurochirurgischer Versorgungsstrukturen am GLKN bringt eine Vielzahl von Aufgaben mit sich. In der Anfangsphase sind viele Formalitäten, wie beispielsweise die Schaffung der ambulanten und stationären Abrechnungsmöglichkeiten im Mittelpunkt. Dann muss eine Vielzahl neuer Geräte, insbesondere für die Hirntumorchirurgie, angeschafft werden. Ein weiterer aktueller Schwerpunkt ist das Anwerben von Mitarbeiter:innen. Ferner müssen die Behandlungsabläufe mit den Nachbarabteilungen abgesprochen und standardisiert werden. Das braucht Zeit.

Welche Leistungen bietet die neue Sektion für Neurochirurgie für die Patient:innen an? Und wie sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Die Leistungen der neuen Neurochirurgie des GLKN sollen keine reine Fortführung der bisherigen Leistungen der ehemaligen Kooperationspraxen sein, sondern das Spektrum soll wesentlich erweitert werden. Neben der Behandlung neurochirurgischer Notfälle und sämtlicher Erkrankungen der Wirbelsäule wird die Neuroonkologie, also die Behandlung von Hirntumoren, ein wesentlicher neuer Schwerpunkt sein. Zu den Tumoren: Patienten mit Tumorerkrankungen benötigen häufig eine Kombination aus Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie. Sie werden über Jahre von einem Team aus Therapeuten betreut. Bislang müssen die Patienten des Landkreises Konstanz ihr therapeutisches und auch ihr soziales Umfeld für jede Beteiligung des Gehirns (Hirnmetastase) verlassen. Bezüglich der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen ist ein umfassendes interdisziplinäres Konzept vorgesehen. Dabei sollen die konservativen Therapieverfahren eine stärkere Rolle spielen.

Die Fragen stellte Andrea Jagode von der Unternehmenskommunikation.

Prof. Dr. med. Sven Gläsker
Prof. Dr. med. Sven Gläsker

Prof. Dr. med. Sven Gläsker ist ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Neurochirurgie. Er hat in Freiburg Human­medizin studiert und an der Neurochirurgischen Universitätsklinik Freiburg promoviert sowie habilitiert. Während seiner Tätigkeit am Universitätsklinikum Freiburg von 2002 bis 2015 - unterbrochen von einem zweijährigen Forschungs­aufenthalt an den National Institutes of Health in den USA – hat er eine umfassende Ausbildung im gesamten Spektrum der Neurochirurgie erfahren.
Darüber hinaus hat er als Leitender Oberarzt an der Neurochirur­gischen Universitätsklink in Brüssel Leitungserfahrung gesammelt.

Operieren mit dem neuesten DaVinci OP-System am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen

PD Dr. med. Joanne Nyarangi-Dix
PD Dr. med. Joanne Nyarangi-Dix

Die minimal-invasive roboter-assistierte Chirurgie mit dem DaVinci-OP-Roboter gilt als die modernste und beste Technik zur Behandlung der häufigsten Krebserkrankung des Mannes, des Prostatakarzinoms. In Singen hat er sich darüber hinaus auch bei der Behandlung von bösartigen Erkrankungen der Nieren bewährt. Privatdozentin Dr. med. Joanne Nyarangi-Dix, Chefärztin der Urologie im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz und ihr Team freuen sich über die Ankunft des DaVinci Xi, der neuesten Generation des DaVinci-OP-Roboters. Die wertvolle Fracht kam jetzt im Frühjahr am Klinikum Singen an und wurde von einem Team des Herstellers Intuitive Surgical binnen eines Tages einsatzbereit aufgestellt. Daran schloss sich ein intensives Schulungswochenende für das gesamte OP-Team rund um dem Roboter an. Unmittelbar am Montag danach wurde der neue OP-Roboter erstmals eingesetzt. Wir fragen nach bei der Chefärztin Dr. Joanne Nyarangi-Dix.

Was bedeutet der neue OP-Roboter für das Klinikum in Singen?
Am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen wird der DaVinci-OP-Roboter bereits seit über einem Jahrzehnt zur Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. In dieser Zeit wurden über 1.900 Operationen mit dem DaVinci-OP-Roboter vorgenommen. Auch am HBK Singen spiegelt sich die weltweite Statistik eines überwiegenden Einsatzes des DaVinci-Systems in der Urologie wider. Der erfolgreiche Einsatz führt zunehmend zum vermehrten Einsatz auch in anderen Fächern, wie in der Allgemeinchirurgie und in der Gynäkologie.

Was sind die Vorteile mit einem Roboter zu operieren und wie profitieren die Patienten davon?
Das PO-System ist nicht nur für den Operierenden vorteilhaft, den größte Wert liegt im Wertzuwachs für die Patient:Innen. Die vierte Generation des DaVinci-Operationssystem treibt die minimalinvasive Chirurgie um einiges voran und ermöglicht die Erweiterung des operativen Spektrums zu komplexeren rekonstruktiven und onkologischen Operationen hin. Der Blutverlust und Schmerzen sind für den Patienten geringer und der postoperative stationäre Aufenthalt in der Klinik sowie die Erholungszeit in der Regel kürzer.

Was begeistert Sie an dem Roboter am meisten?
Technisch besticht der neue DaVinci OP-Roboter durch seine schlanken Arme, die das Handling einfacher machen. Die Arztkonsole zeigt das Operationsfeld in hochauflösender 3D-Sicht und verfügt über einen Filter, der mögliche ungewollte Bewegungen vermeidet. Die Konsole ermöglicht dem Operateur ein bequemes Arbeiten, von hier aus hat er die vollständige Kontrolle über die Gelenkinstrumente an allen vier Armen. Optimale Bedingungen für optimale Operationsergebnisse.

Die Fragen stellte die Abteilung Marketing/Unternehmenskommunikation.

Anlieferung des neuen DaVinci OP-Roboters in Singen

In der Pflege sind Karrieren möglich

Carla Vaz
Carla Vaz

Pflege ist vielseitig, verantwortungsvoll und hat viele positiven Seiten. Diese will die aktuelle Kampagne des GLKN zur Personalgewinnung in den Blickpunkt rücken – mit knackigen Wortspielen wirbt sie für den Pflegeberuf. Ein Slogan lautet „Gepflegt aufsteigen. Vom Pflegehelfer zum Pflegedirektor. Wir machen Karrieren möglich.“

Eine dieser Karriere stellen wir hier vor. Wir fragen nach bei Carla Vaz (47), sie ist Gesamtstationsleiterin der S18 und S25 am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen. Auf ihren Stationen im Blauen Haus werden internistische und onkologische Patienten versorgt.

Frau Vaz, wie lange arbeiten Sie schon im Klinikum Singen und wie hat alles begonnen?
Mit 15 Jahren kam ich im Rahmen eines Praktikums in das Städtische Krankenhaus Singen. Damals wurde ich von Schwester Marlies eingelernt. Nach diesem Praktikum entschloss ich mich auf der Chirurgie 2 mit der Ordensschwester Karlena als Sonntagsmädchen bis zum Beginn der Krankenschwesterausbildung zu bleiben.

Von der Auszubildenden in der Pflege zur Stationsleiterin war ein langer Weg, oder? Wie wird man Stationsleiterin?
Nach der Ausbildung war ich für Schüler zuständig. Hierdurch traf ich viele Bezugspersonen um mich weiterzubilden, sodass ich auch für Examen zuständig wurde. Mit 20 Jahren entschloss ich mich den Stationsleitungskurs zu machen. Ich war viele Jahre stellvertretende Leitung und dann Stationsleitung bis heute. Ich wurde zudem in den Betriebsrat gewählt, wo ich viel über Rechte und Gesetze lernte.

Nach so vielen Jahren in der Pflege: Können Sie uns sagen, was Ihnen an Ihrer Arbeit immer noch gefällt und was Sie sich für diesen Berufsstand wünschen?
Das Schöne an dem Beruf ist, dass ich immer Weiterbildungsmöglichkeiten hatte. So konnte ich 2007 eine zweijährige Weiterbildung zur onkologischen Fachpflege berufsbegleitend erfolgreich absolvieren. Täglich lernt man im Beruf dazu und hat viele Fortbildungsmöglichkeiten.
Ich arbeite mit Menschen, was es nie langweilig macht, auch wenn oft sehr hohe Ansprüche gefordert sind, die sich mit normalen Tagen wechseln. Wünschenswert wäre eine angemessene Wertschätzung der teils schweren körperlichen Tätigkeit, welche bis zum derzeitigen Rentenalter kaum machbar ist. Außerdem die Anerkennung für die große Verantwortung gegenüber eines Menschenlebens geht meines Erachtens unter.
Pflege ist professionell, eigenverantwortlich, existenziell, anspruchsvoll, vielfältig und ein schöner Beruf. Ich wünsche mir, die Lebensqualität zu verbessern von zu behandelnden Patienten und der Pflegekraft selbst; sie zu stärken und zu motivieren. Den Pflegenotstand umzuwandeln zur Kunst einer guten anspruchsvollen Pflege mit mehr Zeit, Qualität und Zufriedenheit für den Arbeitsalltag im ganzen Team.

Die Fragen stellte Andrea Jagode von der Unternehmenskommunikation.

Thema Adipositas

Dr. med. Stefan Kaiser
Dr. med. Stefan Kaiser

Das Adipositaszentrum am Klinikum Konstanz hat soeben seine hohe Qualität im Rahmen einer Rezertifizierung durch die Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) erneut bestätigt bekommen. Das neue Siegel gilt bis Herbst 2025, dann muss sich das Zentrum erneut der kritischen Prüfung der DGAV unterziehen. Das Zentrum wird von Dr. med. Stefan Kaiser geleitet. Er ist Facharzt für Allgemein-, Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie sowie Ernährungsmediziner. Er erklärt im Gespräch was es bei Adipositas zu wissen gilt.

Was ist Adipositas und wie erkennt man diese Krankheit?
Adipositas ist eine eigenständige Krankheit und ein Risikofaktor zugleich. Adipositas ist eine chronische Krankheit, die definiert ist als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Erst 2020 erhielt Adipositas vom Deutschen Bundestag Adipositas die Anerkennung als Erkrankung.
Neben dem Ausmaß des Übergewichtes, welches über den BMI (Body Maß Index) erfasst wird, bestimmt das Fettverteilungsmuster das metabolische und kardiovaskuläre Gesundheitsrisiko. Das Erkrankungsrisiko ist größer bei bauchbetonter Adipositas (= Fettansammlungen innerhalb des Bauchraums, der sog. Apfeltyp). Ein einfaches Maß zur Beurteilung dieser viszeralen Fettdepots ist die Messung des Taillenumfangs. Bei einem Taillenumfang ≥ 88 cm bei Frauen bzw. ≥ 102 cm bei Männern liegt eine abdominale (bauchbetonte) Adipositas vor und es besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten von Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Was kann man gegen Adipositas tun? Wie können Sie Menschen mit krankhaftem Übergewicht helfen?
Im Vordergrund der Adipositasbehandlung steht zunächst die konservative Therapie. Dabei wird versucht, durch Veränderungen bisheriger Abläufe und Verhaltensweisen im Alltag, Übergewicht zu reduzieren. Wir am Adipositaszentrum versuchen im Rahmen unserer Adipositasplattform mit einem multidisziplinären Team, welches aus Ernährungsmedizinern, Ökotrophologen, Psychologen, Endokrinologen und Sporttherapeuten besteht, parallel zur Einleitung der konservativen Therapie eine multidisziplinäre Abklärung des Übergewichts durchzuführen. Dabei sollen Begleiterkrankungen, die durch Adipositas hervorgerufen werden können, aktiv gesucht und falls vorhanden, behandelt werden. In seltenen Fällen kann das Übergewicht auch durch eine hormonelle Grunderkrankung mitverursacht sein. Bei entsprechendem Verdacht ist eine weitere Abklärung und/oder Therapie notwendig.
Die konservative Therapie besteht aus den Säulen Ernährungsumstellung (nicht Diät!) und regelmäßige körperliche Aktivität – diese beiden Säulen sind besonders wichtig -, ggf. eine längerfristige psychologische Begleitung und eine medikamentöse Therapie können diese Basismaßnahmen unterstützen.
Wenn räumlich und zeitlich eine Anbindung an eine konservative Therapie bei uns nicht möglich ist, bieten wir eine digitale Adipositas-Therapie an. Diese erste von den Krankenkassen finanzierte Adipositas App auf Rezept beinhaltet sämtliche Säulen der konservativen Therapie.

Wann ist ein chirurgischer Eingriff das Mittel der Wahl?
Die Behandlung von extrem übergewichtigen Patienten mit einem Körpermassenindex über 40 kg/m² stellt alle Therapeuten vor eine echte Herausforderung. Die Erfolgsquote der konservativen Therapie ist frustrierend schlecht, die Patient:innen jedoch durch ihr extremes Übergewicht schwer eingeschränkt und gefährdet. Daher sollte in derartigen Fällen eine chirurgische Therapie in die therapeutischen Überlegungen einbezogen werden. Dies gilt umso mehr, als die Erfolgsquote im Vergleich zu allen anderen Therapiemodellen außerordentlich günstig ist.
Die chirurgische Therapie der extrem übergewichtigen Patient:innen ist ein effektives Verfahren bei welchem man im Durchschnitt ca. 75 Prozent seines Übergewichts verlieren kann. Vergleichende Untersuchungen, vor allem auch im Hinblick auf Lebensqualität und auch Lebenserwartung der Patient:innen, belegen eindeutig den Vorteil im Vergleich zur konservativen diätetischen Therapie.
Die Art der Operation hängt von vielen individuellen Parametern ab wie Alter, Essverhalten, Begleiterkrankungen, Patientenwunsch uvm. Nach dem Eingriff sind eine gute Betreuung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen erforderlich, die von uns am Adipositaszentrum angeboten werden.
Über die Operationsarten kann man sich auf unserer Homepage informieren, da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation

PD Dr. Christian Zwicker, langjähriger Chefarzt der Radiologie, ist in Ruhestand gegangen

PD Dr. med. Christian Zwicker (Bild: Stertzik)
PD Dr. med. Christian Zwicker (Bild: Stertzik)

PD Dr. med. Christian Zwicker, Facharzt für Diagnostische Radiologie, ist als Chefarzt der Radiologie am Klinikum Singen zum 31. Dezember 2022 in den Ruhestand gegangen. Er war seit Dezember 1992 im Institut für Radiologie am Klinikum Singen und in der Facharztpraxis für Radiologie und Neuroradiologie tätig. Zum Abschied hat ihm Andrea Jagode von der Pressestelle des GLKN drei Fragen gestellt.

Herr Dr. Zwicker warum sind Sie Arzt geworden?
Der Medizinberuf ist ein unglaublich vielseitiger Beruf. Er bietet viele Möglichkeiten – vom Arbeiten als Arzt in der Praxis oder im Krankenhaus über die Forschung bis hin zu Tätigkeiten in Verwaltungsbereichen im In- und im Ausland. Sie können alles damit machen. Und das Feld der Medizin ist dabei breit – vom Hausarzt bis zum Spezialisten wie mich.

Warum sind Sie Radiologe geworden?
Die Technologie hat mich gereizt. Das Fach entwickelt sich schnell weiter, ist immer innovativ. Denken Sie an die interventionelle Radiologie wo therapeutischen Eingriffe unter Bildsteuerung stattfinden. In der Radiologie ist ständiges Weiterlernen angesagt. Zugleich hat der Radiologe Kontakt zu allen medizinischen Disziplinen und kann Krankheiten aller Art gut einordnen. Wenn Sie so wollen ist der Radiologe der letzte Allgemeinarzt.

Was werden Sie vermissen, wenn Sie nicht mehr am Klinikum Singen arbeiten?
Meine KollegInnen und das Arbeitsumfeld. Meine Zeit am Klinikum Singen und in der Praxis war eine sehr glückliche und sehr erfüllte Zeit. Dafür bin ich dankbar.

Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation

Mit dem Rad zur Arbeit

Seit November 2022 bietet der GLKN allen berechtigten Mitarbeitenden die Möglichkeit sich über unseren Leasingpartner ein Fahrrad zu leasen.

Seit dem offiziellen Start am 22.11.2022 haben sich insgesamt um die 59 Personen registriert und einige davon konnten ihr Rad innerhalb weniger Tage bereits bei ihrem Händler des Vertrauens abholen.

Im Gespräch stellt Laura Müller vom Betriebliches Gesundheitsmanagement dem Mitarbeiter Oliver Neustädter, Pflegedienst, drei Fragen:

Herr Neustädter, warum haben Sie sich für ein Fahrrad über Leasing entschieden?
Zum einen habe ich ein neues Fahrrad gebraucht, da mein altes Fahrrad nach rund 17 Jahren mehr und mehr Reparaturen in Anspruch genommen hat, zum anderen hat mich der Arbeitnehmervorteil des Fahrradleasings sehr angesprochen.

Neustädter im Gespräch mit Laura Müller (Bild: Merk)
Neustädter im Gespräch mit Laura Müller (Bild: Merk)
Glücklich mit dem neuen Fahrrad (Bild: Merk)
Glücklich mit dem neuen Fahrrad (Bild: Merk)

Wie viele Kilometer haben Sie in den vergangenen zwei Monaten bereits zurückgelegt?
Ich habe bereits um die 400 km zurückgelegt, da ich nahezu alle Tätigkeiten mit dem Fahrrad erledige (Arbeit, Erledigungen in der Stadt, Besuche von Freunden). Bald steht bereits mein erster Service an.

Was möchten Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg geben?
Ich lege jedem ans Herz mehr Fahrrad zu fahren, da man vieles mit dem Fahrrad schneller erreichen kann als mit dem Auto. Und wie sagt man so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

Quelle: Stabsstelle Marketing und Unternehmenskommunikation

Zwillingsmama: Einfach nur glücklich

Zwillingsmama (Bild: GLKN)
Zwillingsmama (Bild: GLKN)

Mit der Geburt der beiden rund 2.300 g schweren Zwillingsbuben Jon Jaro und Nil Jamiro fand eine komplizierte Schwangerschaft im Konstanzer Klinikum ein glückliches Ende.

Am 27.11.2022 brachte die Zwillingsmama in der 34. Schwangerschaftswoche zwei kerngesunde Kinder zur Welt. Die natürliche Geburt verlief wie im Lehrbuch.

Die überwältigte 39-jährige Mutter ist mit der Geburtsbegleitung der Hebamme und Ärzte voll auf zufrieden. Aktuell liegen die zweieiigen Zwillinge noch zur Beobachtung in der Konstanzer Neonatologie.

Liebe Zwillingsmama, wie haben Sie Ihre Geburt am Klinikum Konstanz erlebt?
„Das gesamte Team harmonierte miteinander, ich fühlte mich sehr gut aufgehoben und hatte vollstes Vertrauen in die Ärzte, die Hebamme und Pflegekräfte. Sie waren unglaublich. Die Geburt und das gesamte Umfeld fühlten sich für mich magisch an.“

Ihre Zwillingsschwangerschaft war zu Beginn nicht ganz einfach. Fünf Wochen vor der Geburt wurde sie in die Frauenklinik des Hegau-Bodensee-Klinikums Singen überwiesen, wo sie bis kurz vor der Geburt stationär betreut wurden. Als sich der Muttermund öffnete, kamen sie ins Klinikum Konstanz. Hat Sie das sehr belastet?
„Dies hatte auf mich als Schwangere keine Auswirkungen, da die Kliniken Konstanz und Singen Hand in Hand arbeiten und gemeinsam für eine bestmögliche Betreuung gesorgt haben“.

Was wird Ihnen außerdem im Gedächtnis bleiben?
„Besonders schön war, dass die beiden Neugeborenen von der Hebamme direkt nach der Geburt auf meine Brust gelegt wurden. Das stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen Mama und Babys. Das ist sehr wichtig für die Entwicklung von Kindern.“

Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation

Herzwochen 2022

FRAGE 1 : Die diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung im November 2022 haben als Themenschwerpunkt das Vorhofflimmern. Können Sie uns erklären, was Vorhofflimmern ist und wie man dieses diagnostiziert?
Beim Vorhofflimmern kreisen in den Vorhöfen des Herzens unregelmäßige elektrische Erregungswellen, die zu einer Herzfrequenz (Plus) von 120 - 160 Schlägen pro Minute und mehr führen. Vorhofflimmern wird durch elektrische Störimpuls im Reizleitungssystem des Herzens ausgelöst, deren Ursprung meist in den Lungenvenen liegt. Diese münden in den linken Vorhof. Aufgrund der unregelmäßigen elektrischen Aktivierung schlagen die flimmernden Herzvorhöfe nicht koordiniert. Bei einem Vorhofflimmern Fall können ausgeprägte Beschwerden auftreten, die die Patienten sehr beunruhigen, wie zum Beispiel ein unregelmäßiger und schneller Puls, innere Unruhe, Luftnot bei Belastung, verringerte körperliche Leistungsfähigkeit, Schmerzen in der Brust, teils Bewusstseinsverlust.
Die Diagnose Vorhofflimmern wird mittels eines Ruhe-EKG oder eines Langzeit-EKGs gestellt. Eine Hilfe können auch die Wearables (Smartwatches, Smartphones und andere Devices) mit Pulsmess- und EKG-Funktion sein. Sie ermöglichen es, auch ein Vorhofflimmern, das nur gelegentlich auftritt, zu dokumentieren und dem Arzt oder der Ärztin in diagnostischen Zwecken zu senden. Die EKG- Dokumentation durch Wearables sollte unbedingt von ärztlicher Seite beurteilt werden, um die richtige Diagnose stellen zu können.

FRAGE 2: Warum muss Vorhofflimmern behandelt werden und wie behandelt man das?
Patienten mit Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Um die Patienten vor einem Schlaganfall zu schützen, muss häufig konsequente Medikation zur Blutgerinnungshemmung eingenommen werden. Die vorbeugende Therapie wird allerdings nicht per se bei Vorhofflimmern verordnet, sondern aufgrund des individuellen Schlaganfallrisikos der betroffenen Person.
Dieses wird mit Hilfe einer Zählskala, dem sogenannten CHA2DS2-VASc-Score bestimmt. Risikorelevante Punkte sind zum Beispiel Herzschwäche, Bluthochdruck, Diabetes. Alter über 65 frühere thromboembolische Ereignisse. Je mehr Punkte ein Patient bekommt um so höher, ist das Schlaganfallrisiko und desto dringlicher ist die Einnahme gerinnungshemmender Medikamente.
Ist die Diagnose Vorhofflimmern gesichert, besprechen Kardiologen und Patienten die Therapiemöglichkeiten. Anwendung findet hierbei die Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie aus dem Jahr 2020. Hierbei werden folgende Punkte berücksichtigt:
(A) Die Schlaganfallvorbeugung durch Gerinnungshemmung. (B) Therapieverfahren gegen die Symptome in Form von Rhythmus-erhaltenden Therapie zur Wiederherstellung eines natürlichen Herzrhythmus (Sinusrhythmus) und/oder einer Frequenz-erhaltenden Therapie zur Einstellung eines zu schnellen oder zu langsamen Herzschlages auf einen normalen Herzschlag mit zirka 60 bis 80 Schlägen pro Minute sowie (C) die Therapie der Begleiterkrankungen und Risikofaktoren, die Vorhofflimmern verursachen oder begünstigen.

FRAGE 3: Wie viele Patienten behandeln Sie in der Kardiologie am Klinikum Singen mit Vorhofflimmern? Und welche Voraussetzungen bietet das Klinikum Singen, um hier die Patienten optimal versorgen zu können?
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung und die Inzidenz nimmt mit dem Alter zu. Allein im Landkreis Konstanz muss statistisch mit ca. 10.000 betroffenen Patienten gerechnet werden. Nicht alle dieser Patienten benötigen eine stationäre Behandlung, oftmals erfolgt die Behandlung ambulant durch den Hausarzt und/oder den niedergelassenen Kardiologen. Im Krankenhaus sehen wir die Patienten, die akut über die Notaufnahme wegen schweren Symptomen vorgestellt werden und solche, die geplant zu einer Behandlung kommen. Für letztere bieten wir eine spezielle Herzrhythmussprechstunde an, in der die Behandlung in einem Vorgespräch individuell geplant und terminiert wird. Hier können Patienten mit einer Einweisung des Hausarztes oder Überweisung des Kardiologen angemeldet werden.
Als Behandlungsmöglichkeit besteht grundsätzlich eine medikamentöse Einstellung zur reinen Frequenzkontrolle, in der Regel zur Vermeidung eines sehr schnellen Herzschlages. Ist der Puls zu langsam, muss gelegentlich ein Herzschrittmacher implantiert werden. In vielen Fällen ist aber der Erhalt des normalen Rhythmus das Therapieziel, hierzu gibt es die elektrische Kardioversion, medikamentöse Therapieoptionen und/oder die Katheterablation. Bei dieser werden die bereits erwähnten Störimpulse aus den Lungenvenen mit einem Katheter, der durch die Leiste zum Herz vorgebracht wird, verödet.
Aufgrund des hohen Grades einer Spezialisierung ist die Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen ein Spezialgebiet innerhalb der Kardiologie geworden. Hierzu bietet das Klinikum Singen seit einigen Jahren die personelle und technische Ausstattung zur sicheren und effektiven Behandlung der Patienten. Technisches „Herzstück“ der Behandlung ist das Herzkatheterlabor mit dreidimensionalem Mappingsystem, mit dessen Hilfe Katheter nahezu ohne Röntgenstrahlen im Herzen punktgenau navigiert werden können. Weit über 1000 Patienten wurden bereits auf diesem Wege behandelt.

Quelle: Stabsstelle Marketing/Unternehmenskommunikation

Priv.-Doz. Dr. med. Marc Kollum Chefarzt I. Medizinische Klinik am HBK Singen (Kardiologie und internistische Intensivmedizin) Ärztlicher Leiter Kardiologie im GLKN

PD Dr. med. Marc Kollum
Chefarzt I. Medizinische Klinik am HBK Singen (Kardiologie und internistische Intensivmedizin)
Ärztl. Leiter Kardiologie GLKN
(Bild: Stertzik)

Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Asbach Leitender Arzt Elektrophysiologie am HBK Singen, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Zusatzqualifikationen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie: Spezielle Rhythmologie, Interventionelle Kardiologie, Herzinsuffizienztherapie Ärztlicher Leiter Kardiologie im GLKN

PD Dr. med. Stefan Asbach
Ltd. Arzt Elektrophysiologie am Klinikum Singen, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Zusatzqualifikationen der Deutschen Ges. für Kardiologie: Spezielle Rhythmologie, Interventionelle Kardiologie, Herzinsuffizienztherapie
(Bild: GLKN)

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